Religiöse Lieder
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I. Advents- und Weihnachtslieder

Ihr Kinderlein, kommet
Melodie - Johann Abraham Peter Schulz
Christoph v. Schmid

                                                                 

                                                                     

Ihr Kinderlein, kommet, O kommet doch all!
Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall.
Und seht was in dieser hochheiligen Nacht
Der Vater im Himmel für Freude uns macht.

2. O seht in der Krippe im nächlichen Stall,
Seht hier bei des Lichtes hellglänzendem Strahl,
In reinliche Windeln das himmlische Kind,
Viel schöner und holder, als Engelein sind.

3. Da liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh,
Maria und Josef betrachten es froh;
Die redlichen Hirten knien betend davor,
Hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

4. O beugt, wie die Hirten, anbetend die Knie,
Erhebet die Händchen und betet wie sie!
Stimmt freudig, ihr Kinder - wer soll sich nicht freun? -
Stimmt freudig zum Jubel der Engelein ein!

5. Was geben wir Kinder, was schenken wir dir,
Du bestes und liebstes der Kinder, dafür?
Nichts willst du von Schätzen und Reichtum der Welt,
Ein Herz nur voll Demut allein dir gefällt.


Stille Nacht, heilige Nacht
Melodie - Franz Xaver Gruber, 1818

                                               

                                   

                                                  

                                            

                                            

Stille Nacht, heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
|: Schlaf in himmlischer Ruh! :|

2. Stille Nacht, heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Halleluja,
Tönt es laut von fern und nah:
|: Christ, der Retter ist da! :|

3. Stille Nacht, Heilige Nacht!
Gottes Sohn, oh, wie lacht
Lieb' aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund,
|: Christ, in deiner Geburt! :|

4. Stille Nacht, heilige Nacht!
Die der Welt Heil gebracht
Aus des Himmels goldenen Höh'n
Uns der Gnade Fülle läßt seh'n:
|: Jesus in Menschengestalt. :|

5. Stille Nacht, heilige Nacht!
Wo sich heut alle Macht
Jener Liebe huldvoll ergoß,
Die uns arme Menschen umschloß:
|: Jesus, der Heiland der Welt. :|

6. Stille Nacht, heilige Nacht!
Lange schon uns bedacht,
Als der Herr, vom Zorne befreit,
In der Väter urgrauen Zeit
|: Aller Welt Schonung verhieß. :|


Süßer die Glocken nie klingen
Weihnachtslied aus Schlesien

                                               

                                         

Süßer die Glocken nie klingen
Als zu der Weihnachtszeit:
's ist, als ob Engelein singen
Wieder von Frieden und Freud'.
|: Wie sie gesungen in seliger Nacht, :|
Glocken, mit heiligem Klang
Klingt doch die Erde entlang!

2. O, wenn die Glocken erklingen,
Schnell sie das Christkindlein hört.
Thut sich vom Himmel dann schwingen
Eilet hernieder zur Erd'.
|: Segnet den Vater, die Mutter, das Kind; :|
Glocken mit heiligem Klang,
Klingt doch die Erde entlang!

3. Klinget mit lieblichem Schalle
Über die Meere noch weit,
Daß sich erfreuen doch alle
Seliger Weihnachtszeit.
|: Alle aufjauchzen mit Einem Gesang; :|
Glocken mit heiligem Klang,
Klingt doch die Erde entlang!

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Es ist für uns eine Zeit angekommen

                                                                 

                                                     

|: Es ist für uns eine Zeit angekommen,
Es ist für uns eine große Gnad'. :|
Unser Heiland Jesus Christ,
Der für uns, der für uns,
Der für uns Mensch geworden ist.

2. In der Krippe muß er liegen,
Und wenn's der härteste Felsen wär':
Zwischen Ochs' und Eselein
Liegst du, armes Jesulein

3. Drei König' kamen, ihn zu suchen,
Der Stern führt' sie nach Bethlehem.
Kron' und Zepter legten sie ab,
Brachten ihm ihre reiche Gab.

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Guten Abend in diesem Haus

                                               

                                               

                                                                 

Guten Abend in diesem Haus!
Guten Abend in diesem Haus!
Ei, so wünschen wir,
Ei so wünschen wir,
|: Ein glückseeliges Neues Jahr!:|

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Nun sehet den Stern

                                                           

                                               

Nun sehet den Stern, den wir bringen,
ein Licht aus der himmlichen Pracht.
Nun höret das Lied das wir singen,
ein Lied von der heiligen Nacht.
Wir kamen von weither gegangen,
durch Meere und Wüsten der Welt.
Wo alles noch dunkel verhangen,
weil niemand die Erde erhellt.

2. Wir suchten in vielen Palästen,
Messias, den König den Herrn.
Herodes der wollt uns zu Gästen,
doch folgten wir lieber dem Stern.
Und als wir nach Bethlehem kamen,
hinein in das Heilige Land,
da rief uns der Stern einen Namen,
den hatte noch niemand genannt.

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II. andere religiöse Lieder

Der Mond ist aufgegangen

                                               

                                               

Der Mond ist aufgegangen
Die gold'nen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar
Der Wald steht schwarz und schweiget
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar

2.Wie ist die Welt so stille
Und in der Dämmerung Hülle
So traulich und so hold
Gleich einer stillen Kammer
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergeßen sollt

3. Seht ihr den Mond dort stehen
Er ist nur halb zu sehen
Und ist doch rund und schön
So sind wohl manche Sachen
Die wir getroßt verlachen
Weil unsere Augen sie nicht seh'n

4. Wir stolzen Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder
Und wissen gar nicht viel;
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter von dem Ziel.

5. Gott laß dein Heil uns schauen,
Auf nichts Vergänglichs trauen,
Nicht Eitelkeit uns freun!
Laß uns einfältig werden
Und vor dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein!

6. Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod!
Und wenn du uns genommen,
Laß uns in'n Himmel kommen,
Du unser Herr und unser Gott!

7. So legt euch denn ihr Brüder
In Gottes Namen nieder
Kalt ist der Abendhauch
Verschon uns Gott die Strafen
Und laßt uns ruhig schlafen
Und unseren kranken Nachbar auch.

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Grosser Gott, wir loben dich!

                                                     

                                                           

Grosser Gott, wir loben dich!
Herr, wir preisen deine Stärke!
Vor dir neigt die Erde eich
und bewundert deine Werke.
Wie du warst vor aller Zeit,
so bleibst du in Ewigkeit.

2. Alles, was dich preisen kann,
Cherubim und Seraphinen,
stimmen dir ein Loblied an,
alle Engel, die dir dienen,
rufen dir stets ohne Ruh;
Heilig, heilig, heilig zu.

3. Auf dem ganzen Erdenkreis
loben Grosse und auch Kleine
dich, Gott Vater; dir zum Preis
singt die heilige Gemeine,
sie verehrt aufnseinem Thron
deinen eingebornen Sohn.

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Herr, bleibe bei uns
[Kanon]

                             

                                         

                                                     

Herr, bleibe bei uns;
denn es will Abend werden,
und der Tag hat sich geneiget.

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Maria zu lieben, ist allzeit mein Sinn
Text aus dem Bruderschaftsbüchlein zu Ehren
des heiligen Johann von Nepomuk (1752)

                                         

                                   

Maria zu lieben ist allzeit mein Sinn.
In Freuden und Leiden ihr Diener ich bin.
Mein Herz, o Maria, brennt ewig zu Dir
in Liebe und Freude, o himmlische Zier.

2. Maria, Du milde, Du süße Jungfrau!
Nimm auf meine Liebe, so wie ich vertrau!
Du bist ja die Mutter, Dein Kind will ich sein,
im Leben und Sterben, Dir einzig allein!

3. Gib, daß ich von Herzen Dich liebe und preis`,
gib, daß ich viel Zeichen der Liebe erweis`.
Von Dir mich nichts scheidet, nicht Unglück noch Leid,
Dich lieb ich auf ewig, Dich lieb ich allzeit.

4. Ach, hätt ich der Herzen nur tausendmal mehr!
Dir tausend zu geben, das ist mein Begehr,
so oft mein Herz klopfet, befehl ich es Dir,
so vielmal ich atme, verbind ich Dich mir.

5. Du Trost der Betrübten, zur Hilf sei bereit,
Du Stärke der Schwachen, beschütz mich im Streit,
wann wider mich kämpfen Fleisch, Hölle und Welt,
sei Du mir als Zuflucht zur Seite gestellt!

6. Du Meerstern, ich bitte, Dein Licht auch erteil
verfinsterten Seelen zum ewigen Heil.
Die irren im Glauben, erleucht und bekehr
zur wahren Erkenntnis der christlichen Lehr!

7. Verwandte und Freunde mit Leib und mit Seel
ich Dir, Maria, auf ewig empfehl.
Du Mutter der Gnaden, barmerzig und mild,
sei meine Patronin, mein Schutz und mein Schild!

8. Gedenke, o Herrin, auch gnädig zu sein
den leidenden Seelen in Fegfeuers Pein.
Du bist ihre Hoffnung, Dir rufen sie zu,
ach laß sie gelangen zur ewigen Ruh!

9. O Mutter, nun segne den ewigen Bund,
Dein Nam` mir versiegle das Herz und den Mund.
Sei bei mir im Tode, dann reich mir die Hand
und führ mich nach oben ins himmlische Land!

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Sankt Martin

                                         

                                                           

Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Roß das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut,
sein Mantel deckt ihn warm und gut.

2. Im Schnee saß, im Schnee saß,
Im Schnee, da saß ein armer Mann,
hat Kleider nicht, hat Lumpen an.
O helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod.

3. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin zieht die Zügel an;
das Roß steht still beim armen Mann
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt
den warmen Mantel unverweilt.

4. Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin gibt den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil
hinweg mit seinem Mantelteil.

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So nimm denn meine Hände
Julie Hausmann, 1862

                                         

                 

So nimm denn meine Hände
Und führe mich
Bis an mein selig Ende
Und ewiglich!
Ich mag allein nicht gehen,
Nicht einen Schritt;
Wo du wirst geh'n und stehen,
Da nimm mich mit.

2. In dein Erbarmen Hülle
Mein schwaches Herz
Und mach es gänzlich stille
In Freud und Schmerz.
Laß ruhn zu deinen Füßen
Dein armes Kind;
Es will die Augen schließen
Und glauben blind.

3. Wenn ich auch gleich nicht fühle
Von deiner Macht,
Du bringst mich doch zum Ziele,
Auch durch die Nacht.
So nimm denn meine Hände
Und führe mich
Bis an mein selig Ende
Und ewiglich!

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Wohin soll ich mich wenden

Johann Philipp Neumann, 1774-1849
Melodie - Franz Schubert, 1797-1828

                                         

                                         

                                               

                                         

1. Wohin soll ich mich wenden,
Wenn Gram und Schmerz mich drücken?
Wem künd' ich mein Entzücken,
Wenn freudig pocht mein Herz?
Zu dir, zu dir, o Vater,
Komm' ich in Freud' und Leiden,
Du sendest ja die Freuden,
Du heilest jeden Schmerz.

2. Ach, wenn ich dich nicht hätte,
Was wär' mir Erd' und Himmel?
Ein Bannort jede Stätte,
Ich selbst in Zufalls Hand.
Du bist's, der meinen Wegen
Ein sich'res Ziel verleihet,
Und Erd' und Himmel weihet
Zu süßem Heimatland.

3. Doch darf ich dir mich nahen,
Mit macher Schuld beladen?
Wer auf der Erde Pfaden
Ist deinem Auge rein?
Mit kindlichem Vertrauen
Eil' ich in Vaters Arme,
Fleh' reuerfüllt: Erbarme,
Erbarm', o Herr, dich mein!

4. Süß ist dein Wort erschollen:
Zu mir, ihr Kummervollen!
Zu mir! Ich will euch laben,
Euch nehmen Angst und Not.
Heil mir! Ich bin erquicket!
Heil mir! Ich darf entzücket
Mit Dank und Preis und Jubel
Mich freu'n in meinem Gott.

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